Freiburger Straße Stade
Bei Betrachtung der klassisch gewachsenen Altstadtstruktur Stades und dem Gürtel aus besonderen Nutzungen und Strukturen im Bereich der sich darum befindlichen alten Bastionen stellt sich die Frage nach der passenden Typologie einer neuen Bebauung. Bei der Weiterentwicklung des alten Fabrikareals kann weder Stadtreparatur noch eine bauliche Imitation der Altstadt zielführend sein. Vielmehr geht es darum, die industrielle Stadtgeschichte zu transformieren und neue Baustrukturen zu entwickeln, die dabei den zeitgemäßen Anforderungen von Wohnvielfalt,
Nutzungsmischung und Nachhaltigkeit gerecht werden.
Freiraumgestaltung
In Anlehnung an die Körnung der Gebäudekörper zoniert sich die Außenraumgestaltung ausgehend von dem Kopfgebäude im Süden von einem urbanen und belebten Raum zu einer grünen und eher privat gehaltenen Umgebung.
Öffnung zum Wasser
Durch die Drehung des Solitärgebäudes in Richtung Freiburger Straße öffnet sich das Quartier zum Wasser. Eine großzügige Platzgestaltung mit mobilen sowie fest installierten Sitzinseln, durchsetzt von grünen Baumscheiben, ermöglicht den Blick auf das Wasser. Ein weiterführender Wegebelag verbindet das Quartier mit dem Ufer des Burggrabens, wo Sitzstufen und ein schmaler Ponton den direkten Aufenthalt im und am Wasser ermöglichen. Weiter nördlich schiebt sich in Verlängerung einer Quartiersachse ein kleiner Balkon über die Uferbereiche des Grabens und eröffnet eine erhabene Aussicht auf die Uferbereiche.
Die parallel zum Burggraben verlaufende Gebäudekante mit angrenzenden privaten Terrassen werden von kleinkronigen Blühgehölzen umspielt und durch punktuelle Heckenbänder von den öffentlichen Flächen dezent abgeschirmt.
Quartiershof
Rückseitig werden die Wohnungen überwiegend vom zentral gelegenen Quartiershof erschlossen. Kleine, topographisch gestaltete Spielbereiche mit einem anschließenden Quartierstreffpunkt bilden die Kontaktzone für die Bewohner*innen.
Industriell anmutende Spielgeräte und Mobiliar aus Holz und Stahl sowie dunkelfarbige Pflasterintarsien in den Belagsflächen nehmen Bezug auf die Historie des Ortes. Als ‚Landmark‘ des Quartiers wird der Schornstein als Replik in den Fokus gerückt. Eine umlaufende Sitzkante bindet ihn nutzbar in den Außenraum ein, Rank-und Kletterpflanzen umspielen das Stahlgerüst.
Gemeinschaftlicher Gartenhof / Grüne Gassen
Gen Norden findet sich eine kleinteiligere Bebauungsstruktur wieder, welche rund 1.50m tiefer als der Quartiershof liegt. Eine Quartierstreppe aus Tritt- und Sitzkanten mit einem integrierten, barrierefreien Rampenverlauf verzahnt den urbanen mit dem grünen Raum.
Ein gemeinschaftlich genutzter Gartenhof bildet mit offenen Heckenstrukturen und locker gesetzten Gehölzen transparente, grüne Gassen. Erweitere Kinderspiel-und Aufenthaltsflächen sind hier denkbar.
Jedem Hauseingang werden Besucherstellplätze für Fahrräder zuteil. Eine Erweiterung der in der Tiefgarage ansässigen Mobilitätsstation dockt nördlich des Solitärgebäudes an. Straßenseitige Parkplätze für Elektrofahrzeuge mit Ladesäulen und überdachte Stellplätze für Leih- und Lastenfahrräder bilden hier das Inventar und sind sowohl für das Quartier als auch für Gäste nutzbar.